Antifaschismus als Staatsdoktrin der DDR
Die Deutsche Demokratische Republik (DDR) hat sich selber in die Nachfolge des antifaschistischen Kampfes der KPD und des kommunistischen Widerstands gegen das NS-Regime gestellt. Wegen dieses auch als Gründungsmythos bezeichneten Anspruchs erhob sie den Antifaschismus früh zur leitenden Staatsdoktrin, die zur Abgrenzung vom Nationalsozialismus, aber auch von der Bundesrepublik Deutschland (BRD) diente. Auf Grundlage einer marxistischen Faschismustheorie verstand man die Bundesrepublik als „postfaschistisch“ und versuchte, ideologische und personelle Kontinuitäten zum Nationalsozialismus nachzuweisen.
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„Nationale Traditionen unseres Volkes“
Das Verhältnis der Linken zum real-existierenden Sozialismus und zur gewesenen DDR zeichnet sich vor allem durch Unreflektiertheit aus. Das monumentale Buchenwald-Denkmal findet sich als Plakatmotiv, auf Demonstrationen flattert fast immer die eine oder andere DDR-Fahne, und auf Büchertischen lassen sich – in besonders krassen Einzelfällen – gar Schriften über „Stalins Kampf gegen den Tito-Revisionismus“ erwerben. Ob das immer und unbedingt eine Identifikation mit dem Staat DDR bedeuten muß, sei dahingestellt. Sicher aber ist, daß mit Kritik am real-existierenden Sozialismus in solchen Fällen nicht gerechnet werden kann.
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