Polizei und FDJ schützten Naziopfer vor Selbstverteidigung

– Aus Zeitschrift telegraph, Nr. 8/90 vom 26. April 1990 –

Angehörige der Freie Deutsche Jugend (FDJ) auf den Weltfestspielen der Jugend und Studenten, in Johannesburg 2010
Angehörige der Freien Deutschen Jugend (FDJ) auf den Weltfestspielen der Jugend und Studenten in Johannesburg 2010, Quelle: Wikimedia

In Dresden organisierte die FDJ (wer ist denn das?) am 18.4.190 ein Konzert mit der westdeutschen Gruppe „Abstürzende Brieftauben“ und anderen. Im Konzertsaal waren 4.000 BesucherInnen. Die Mitglieder der Gruppe „Abstürzende Brieftauben“ ermutigten die BesucherInnen, falls vor dem Saal Faschisten auftauchen sollten, dass alle 4.000 Besucher­innen sofort rausstürmen und die Faschisten verjagen sollten.

Während des Konzerts zogen dann 300 Faschisten vor den Saal. Sofort bildeten plötzlich „FDJ-Ordnungskräfte“ (zahlenmäßig stark vertreten) eine nicht passierbare Kette im Saal vor den Ausgängen und ließen die Besucherinnen nicht raus. Vor dem Saal zogen Polizeieinheiten auf und unterstützten die „FDJ-Ordnungskräfte“ von außen.

Währenddessen warfen die Faschisten Steine und Molotowcocktails durch die Feister in den Saal. Unter den im Saal gefangenen Besucher­innen brach Panik aus, es kam zu Verletzungen und Verbrennungen.

Die Faschisten konnten in Ruhe wieder abziehen.

d.t.